Beziehungskrisen
Liebe, die krank macht
Die Gefühle, die in einer zwischenmenschlichen Beziehung in Schwierigkeiten geraten können, sind vielfältiger Natur. Insbesondere Partnerbeziehungen können sich aus sehr unterschiedlichen Gründen „verhaken“. Der Endpunkt, an dem es für viele ohne Hilfe nicht mehr weitergeht, ist in den meisten zwischenmenschlichen Beziehungen dann erreicht, wenn Kränkungen und Demütigungen zum Abbruch des Gesprächsfadens zwischen zwei Menschen geführt haben. Haben die Klienten Interesse an der Fortsetzung der Beziehung oder sind sie auf sie angewiesen, so besteht der erste Schritt darin, herauszufinden, worum es eigentlich geht. Meist stellt sich dann heraus, dass es im Zusammenhang mit Wünschen (oder Sehnsüchten), die in der Beziehung zurückgehalten wurden, zu Enttäuschungen oder Ärger kam. Dies hat in der Regel mit Vorerfahrungen in früheren Beziehungen zu tun, bei denen die Betreffenden gezwungen waren, jene Positionen einzunehmen, die ihnen jetzt hinderlich sind.
Zuallererst ist es wichtig die Lebensgeschichte der beiden Partner zu analysieren, um die unterschiedlichen Verhaltensmuster verstehen zu können. Eigene Wünsche sowie Enttäuschungen und Ängste aber auch die des Partners sollen bewusst gemacht und gelernt werden sie adäquat auszudrücken. Ferner müssen unangemessene Erwartungen an die Partnerschaft erkannt sowie Missverständnisse und Vorurteile ausgeräumt werden.
„Der Mensch kann Erdbeben, Epidemien,
fürchterliche Krankheit,
jede Form geistiger Qual ertragen,
aber die entsetzlichste Tragödie,
die sich für ihn abspielen kann,
ist und bleibt die Tragödie im Schlafzimmer.“
(Leo N. Tolstoi zu Maxim Gorki)